Moderne Heiztechnik

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Unter dem Oberbegriff Heiztechnik werden alle technischen Gerätschaften zusammengefasst, die der künstlichen Erwärmung von Räumen dienen, um eine für den Menschen, das Tier oder eine Pflanze physiologisch günstige Temperatur zu schaffen. Entscheidend dafür ist der Wärmebedarf, der die dafür benötigte Leistung zur Wärmeerzeugung sowie dessen Austausch über Wärmeleitung bis in den zu beheizten Raum sichert. 

Eine Gebäudeheizung beinhaltet die Begrifflichkeit des Heizsystems, einer Konstruktion zur Wärmeübertragung oder des Heizens in einem einzelnen Raum, Einzelheizung oder mehrerer Gebäude. Zur Wärmeübertragung werden Heizungsanlagen verwendet, die über einen Heizkreis, also ein Wärmeleitsystem, die Wärme von der Wärmequelle, der Feuerungstechnik, zu dem Wärmeverteilungssystem, den Heizflächen und Heizkörpern, liefert. Die Regelung der Anlage erfolgt durch Wärmesensorik sowie moderner Regelungs- und Steuerungstechnik. 

Die traditionell älteste Heiztechnik, wie sie auch von KÄRCHER CENTER Matthes unterstützt wird, ist die Holzheiztechnik. Moderne Heizungsgeräte erinnern dabei nur noch spröde an den alten Kaminofen hinsichtlich der Wahl des benötigten Brennstoffes. Die Stückholzheizung verbrennt Holzscheite nach dem Vergaserprinzip mit hohem Wirkungsgrad. Ein spezieller Aufbau aus zwei Brennkammern führt zu einer gestuften Verbrennung. Die aus dem Holz entweichenden Brenngase werden unter Zugabe weiterer Verbrennungsluft effizient verbrannt. Holzheizungen sind dabei sehr CO2 neutral und arbeiten vollautomatisch. Als Brennstoff ist Holz sehr kostengünstig, da Holz keinen Schwankungen in der Preisentwicklung ausgesetzt ist. Die Pelletheizung, eine weitere Form der Holzheiztechnik verarbeitet hingegen sogenannte Presslinge, welche aus Restholz oder Sägespänen bestehen. Im Gegensatz dazu ist die Öl- und Gas-Heiztechnik die wohl am verbreitetste. Durch die Nutzung des gerade in modernen Geräten üblichen Brennwerteffekts, wird ein sehr hoher Wirkungsgrad bei der Verbrennung des Brennstoffes erreicht. Eine moderne Öl- oder Gasbrennwertheizung nutzt nahezu den gesamten Energiegehalt des Brennstoffes für die Wärmeerzeugung.

Die geringe Größe der Thermen oder Heizkessel ist des Weiteren sehr raumsparend. Als besonders umweltfreundlich gilt die sogenannte Umwelt-Heiztechnik, die thermische Energie für die Heizung aus der Umwelt gewinnen. Möglich ist dies zum einen durch den Einsatz einer Wärmepumpe, welche die Temperaturen der Luft, Erde oder des Wassers zur Energiegewinnung nutzt oder einer Solarthermieanlage. Eine Wärmepumpe arbeitet nach dem Verdichtungsprinzip, in dem die Umweltwärme dazu genutzt wird, ein Kältemittel zu verdampfen. Die sogenannte Verdichtung des Dampfes führt zu einem erhöhten Druck und der Abgabe einer höheren Temperatur an einen Wärmetauscher. Die Solarthermieanlage fängt hingegen das Licht der Sonne über Solarkollektoren auf und wandelt die Sonnenenergie in Wärme um. Die Solarthermie dient dabei oft nur als Heizungsunterstützung und wird als primäre Heizquelle nur bei energieeffizienten Gebäuden eingesetzt. Das gleiche gilt für die Wärmepumpe deren Kosten/Nutzeneffekt nur bei einer großen Heizflächendichte oder Wärmeschutz voll zum Tragen kommt. Im Gegensatz zu brennstoffbetriebenen Heiztechniken und der Umwelt-Heiztechnik arbeiten stromerzeugende Heiztechniken modern und effizient, indem sie nicht nur Heizwärme sondern auch Strom erzeugen. Beispiele hierfür sind das Blockheizkraftwerk und die Brennstoffzelle. Ein Blockkraftheizwerk arbeitet dabei nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, in dem durch einen Verbrennungsmotor ein Generator angetrieben wird, der einerseits Strom erzeugt und dessen Reibungskräfte Wärme entwickeln, die in einen Wärmespeicher eingespeist werden kann. In der Brennstoffzelle reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff in einem elektrochemischen Prozess. Dieser als kalte Verbrennung bekannte Vorgang erzeugt neben Wärme zum Heizen auch Strom und ist somit mit einem Wirkungsgrad weit über 90 Prozent sehr effektiv.

24 Juli 2018